Bistum und Hochstift Würzburg am Vorabend der Säkularisation

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Onlinevortrag

Grabdenkmal des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim im Würzburger Kiliansdom [Ausschnitt], © privat

Die Fürstbischöfe von Würzburg waren sowohl Bischöfe der Diözese Würzburg als auch weltliche Herrscher des sog. Hochstifts, das große Teile des heutigen Unterfrankens umfasste. Sie führten den Titel eines Herzogs von (Ost-)Franken und beanspruchten damit eine herausgehobene Position. Anders als vielfach angenommen, waren die geistlichen Territorien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation keineswegs rückständige Staatsgebilde. Der Vortrag beschäftigt sich mit der Geschichte von Bistum und Hochstift Würzburg im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, also in einer Zeit, in der das Existenzrecht der „Germania sacra“ zunehmend unter Druck geriet.

  • dritte Veranstaltung der Vortragsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“
  • Dieser Vortrag findet in digitaler Form über Zoom statt. Alle angemeldeten Personen erhalten am Tag des Vortrags den Zugangslink per E-Mail.
  • Anmeldung erforderlich bis zum 18. Mai 2021 (schriftlich, per E-Mail unter info@freunde-mainfranken.de oder über unsere Homepage).
  • Anmerkung zu Veranstaltungen der „Freunde“ unter den Bedingungen der Corona-Pandemie finden Sie hier.
Initialen des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim aus dem Hofgarten mit der Residenz im Hintergrund. © privat

Nachbericht zur Veranstaltung

Vergangenen Donnerstag konnte der dritte Vortrag aus unserer Vortragsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“ im Rahmen des Mozartfestes zum Thema „Bistum und Hochstift Würzburg am Vorabend der Säkularisation“ stattfinden. In Form eines Onlinevortrages erfuhren wir von Prof. Dr. Wolfgang Weiß vom Institut für Historische Theologie der Universität Würzburg mehr über die Geschichte der Würzburger Fürstbischöfe in der Zeit zwischen etwa 1770 und 1803. Er verschaffte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Beispiel Würzburgs einen Überblick über die politische und kirchliche Struktur sowie grundlegende Probleme geistlicher Staaten, deren Existenz 1802/03 durch die Säkularisation beendet wurde. Angefangen bei Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, der zur Zeit von Mozarts Geburt 1756 amtierte und noch sehr dem Habitus eines Barockfürsten verhaftet war, über seinen Nachfolger Franz Ludwig von Erthal, der Fürstbischof war, als Mozart 1791 starb, und der seine geistlichen Verpflichtungen überaus ernst nahm, bis hin zu Georg Karl von Fechenbach, mit dem die lange Reihe der Würzburger Fürstbischöfe 1803 endete und der gleichzeitig noch bis zu seinem Tod 1808 der erste rein geistliche Bischof von Würzburg war. Prof. Weiß berichtete nicht nur über deren Regierungshandeln, sondern informierte auch über die Besonderheiten der damaligen „Adelskirche“, wie beispielsweise die Notwendigkeit einer Ahnenprobe oder die Tatsache, dass die damaligen Domkapitulare nach der Weihe zum Subdiakon oft erst verspätet die höheren Weihen zum Diakon und Priester erhielten. Gleichwohl war es im späten 18. Jahrhunderts, anders etwa im 16. Jahrhundert, nicht mehr möglich, dass Personen das Amt des Fürstbischofs bekleideten, die nicht zum Priester bzw. Bischof geweiht waren. Hier zeigte sich der Erfolg der Reformen des Konzils von Trient (1545-1563).

Wir bedanken uns sehr bei Prof. Dr. Wolfgang Weiß für den interessanten Vortrag sowie bei allen, die teilgenommen haben und freuen uns sehr auf die nächsten Termine aus unserer Vortragsreihe.

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