„Nach Wien unter den Deutschen-Catholischen unstreitig die vornehmste und beste.“ - Die Universität Würzburg gegen Ende des 18. Jahrhunderts
Am 2. September konnten wir unsere Vortragsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“ mit dem Vortrag „‚Nach Wien unter den Deutschen-Catholischen unstreitig die vornehmste und beste.‘ - Die Universität Würzburg gegen Ende des 18. Jahrhunderts“ fortsetzen. Dr. Peter A. Süß stellte uns mithilfe vieler Bilder die Universität zur damaligen Zeit vor. Am Ende des 18. Jahrhunderts gab es vier Fakultäten an der Universität: Die Theologische Fakultät, die Juristische Fakultät und die Medizinische Fakultät und die Philosophie Fakultät. Für die Philosophische und die Theologische Fakultät war bis zu seiner Auflösung 1773 der Jesuiten-Orden zuständig, d.h. die Professoren stammten alle aus dem Jesuiten-Orden. Alle Studenten mussten damals zunächst die Philosophische Fakultät durchlaufen, bevor sie „höhere“ Fächer (z.B. Theologie, Jura, Medizin) absolvieren konnten. Lehrsprache war das Lateinische, es gab keine Semesterferien, wie man sie heute kennt und es wurden auch gesellschaftliche Fähigkeiten gelehrt.
Nach der Auflösung des Jesuiten-Ordens wurden v.a. Aufklärer zu Professoren berufen. Als Franz Ludwig von Erthal Fürstbischof von Würzburg wurde, begann der Aufschwung für die Medizinische Fakultät, 1782 entstand der Spitalgarten (später: Botanischer Garten) und die Professur für Chemie und Pharmazie wurde geschaffen. An der Medizinischen Fakultät sammelten sich viele Fachwissenschaftler und Dozenten, die selbst in Würzburg studiert hatten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es an der Universität Würzburg auch antiaufklärerische Tendenzen.
Studenten der Universität Würzburg genossen den Schutz der Universität und Steuerfreiheit, ihre Gerichtbarkeit lag bei der Universität.