„Nach Wien unter den Deutschen-Catholischen unstreitig die vornehmste und beste.“ - Die Universität Würzburg gegen Ende des 18. Jahrhunderts

Uhr

Restaurant Würtzburg im Hotel Strauss, Blauer Raum
(Juliuspromenade 5, 97070 Würzburg)

Jubiläumsmünze zum 200-jährigen Gründungsfest der Universität 1782; abgebildet auf dem Titelblatt der Universitätsgeschichte von Christian Bönicke (1782)

In Geschichte der Würzburger Universität kam es 1773 mit der Auflösung des Jesuitenordens unter den Vorzeichen der Aufklärung zu einem tiefen Einschnitt, hatte doch der Orden seit ihrer Wiedergründung 1582 prägenden Einfluss ausgeübt. Überhaupt wurde ausgehend von den norddeutschen Hochschulen ab den 1780er Jahren die moderne Philosophie Immanuel Kants an der Alma Julia immer mehr rezipiert. Sie beeinflusste die Lehre vor allem der Artisten- sowie der theologischen Fakultät deutlich, so dass Würzburg als ein Zentrum der katholischen Aufklärung im Reich gelten darf. Daneben war aber auch die Weiterentwicklung und Förderung einer zeitgemäßen medizinischen Lehre einer der Schwerpunkte der Universitätsentwicklung, die weit über die Landesgrenzen ausstrahlte und den Grundstein zur späteren Bedeutung der Würzburger Medizin legte. All das fand vor dem Hintergrund der dräuenden Säkularisation des Würzburger Staates statt, die dann nach 1803 zu einer grundlegenden Umgestaltung der hiesigen Universität führen sollte.

  • achte Veranstaltung der Vortragsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“
  • Teilnehmerzahl begrenzt
  • Anmeldung erforderlich bis zum 28. August  2021 (schriftlich, per E-Mail unter info@freunde-mainfranken.de oder über unsere Homepage).
  • Anmerkung zu Veranstaltungen der „Freunde“ unter den Bedingungen der Corona-Pandemie finden Sie hier.
  • Alle, die an der Veranstaltung teilnehmen wollen, brauchen einen Nachweis über einen vollständigen Impfschutz, einen Genesenen-Nachweis oder ein negatives Testergebnis (PCR: max. 48h alt, Schnelltest: max. 24h alt). Ein Selbsttest vor Ort kann nicht durchgeführt werden.

Nachbericht zur Veranstaltung

© FMKG

Am 2. September konnten wir unsere Vortragsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“ mit dem Vortrag „‚Nach Wien unter den Deutschen-Catholischen unstreitig die vornehmste und beste.‘ - Die Universität Würzburg gegen Ende des 18. Jahrhunderts“ fortsetzen. Dr. Peter A. Süß stellte uns mithilfe vieler Bilder die Universität zur damaligen Zeit vor. Am Ende des 18. Jahrhunderts gab es vier Fakultäten an der Universität: Die Theologische Fakultät, die Juristische Fakultät und die Medizinische Fakultät und die Philosophie Fakultät. Für die Philosophische und die Theologische Fakultät war bis zu seiner Auflösung 1773 der Jesuiten-Orden zuständig, d.h. die Professoren stammten alle aus dem Jesuiten-Orden. Alle Studenten mussten damals zunächst die Philosophische Fakultät durchlaufen, bevor sie „höhere“ Fächer (z.B. Theologie, Jura, Medizin) absolvieren konnten. Lehrsprache war das Lateinische, es gab keine Semesterferien, wie man sie heute kennt und es wurden auch gesellschaftliche Fähigkeiten gelehrt.

Nach der Auflösung des Jesuiten-Ordens wurden v.a. Aufklärer zu Professoren berufen. Als Franz Ludwig von Erthal Fürstbischof von Würzburg wurde, begann der Aufschwung für die Medizinische Fakultät, 1782 entstand der Spitalgarten (später: Botanischer Garten) und die Professur für Chemie und Pharmazie wurde geschaffen. An der Medizinischen Fakultät sammelten sich viele Fachwissenschaftler und Dozenten, die selbst in Würzburg studiert hatten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es an der Universität Würzburg auch antiaufklärerische Tendenzen.

Studenten der Universität Würzburg genossen den Schutz der Universität und Steuerfreiheit, ihre Gerichtbarkeit lag bei der Universität.

Zurück