Doppelgeschossiger Fassadenschrank, Ende 17. Jahrhundert

© Museum für Franken, Fotograf: H.J. Wiehr

Dieser zweigeschossige Fassadenschrank stammt, wenn man der Überlieferung Glauben schenken mag, aus dem Zisterzienserkloster Ebrach. Die altertümliche Ausstrahlung dieses Möbelstücks lässt sich durch den Brandstempel „güt“ auf der mittleren Verkröpfung des Gesimses erklären. Der Stempel ist das Zeichen der Augsburger Schreinerzunft, dass das Werk von den Meistern angenommen wurde. Um die Meisterwürde in Augsburg zu erlangen, wurde bis ca. 1730 eine solche Ausfertigung eines zweigeschossigen Fassadenschranks verlangt.

Diese Ausführung ist aus Nussbaum- und Nadelholz gefertigt, die Schlüsselschilder sind aus vergoldetem Messing und glänzt mit den gewundenen Säulen, den Engelsköpfen sowie der dekorativen Fassadengliederung.

Das Objekt wurde 1902 aus dem Vermächtnis von Ökonomierat Karl Streit durch den Fränkischen Kunst- und Altertumsverein Würzburg erworben und ist heute im Museum für Franken zu finden.

Literaturhinweis: Schneider, Erich: Möbel mit Geschichte(n). Von Riemenschneiders Würzburger Ratstisch bis zum „Thron“ des letzten Markgrafen von Ansbach, Oppenheim am Rhein 2019, S. 56-58.

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