Die Ganzhornchronik

Sog. Ganzhornchronik Bd. 1, 1593, Staatsarchiv Würzburg, hier: Digitalisat der Universitätsbibliothek Würzburg

Die Ganzhornchronik gehört zu den wertvollsten Handschriften, die sich im Besitz der „Freunde“ befinden. Es handelt sich hierbei um ein zweibändiges Geschichtswerk, das die Geschichte der Würzburger Bischöfe von den Anfängen des Bistums im 8. Jahrhundert bis 1582 behandelt; Nachträge sind vorhanden bis zum Jahr 1608. Entstanden ist das Werk Ende des 16. Jahrhunderts im Auftrag der Patrizierfamilie Ganzhorn, die ursprünglich aus Ochsenfurt stammte und sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Würzburg niederließ. Nachgewiesen als Besitzer sind Johann Wilhelm Ganzhorn (1541-1609, Dr. iur. utr., 1581 Unterprobst am Neumünster in Würzburg, u.a. 1593-1596 Rektor und Prokanzler der Universität Würzburg) und im frühen 17. Jahrhundert Johann Ulrich Zollner (Kanoniker am Neumünster und Scholaster). In Vereinsbesitz ist die Chronik vermutlich seit dem 19. Jahrhundert, erworben wurde sie wahrscheinlich durch den 1831 gegründeten Historischen Verein von Unterfranken und Aschaffenburg, eine der Vorläuferorganisationen der Freunde. Im ersten Band der Ganzhornchronik finden sich 55 sehr qualitativ hochwertige, handgemalte farbige Miniaturen, die historische Ereignisse illustrieren. Ab 2009 warben die Freunde insgesamt 40.000 Euro ein, um die Ganzhornchronik restaurieren zu lassen. 2017 wurde sie in der Julius-Echter-Ausstellung im Museum am Dom gezeigt. Das Original der Chronik wird im Würzburger Staatsarchiv aufbewahrt, ein Digitalisat des ersten Bandes befindet sich in der Würzburger Universitätsbibliothek und ist dort online zugänglich (http://vb.uni-wuerzburg.de/ub/ hvmsf857a_87802066/ ueber.html).

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