Scherenstuhl, Mitte 16. Jahrhunderts

© Museum für Franken, Fotograf: H.J. Wiehr

Hier sehen Sie einen zusammenklappbaren Lehnstuhl. Diese Art von Falt- oder Klappstühlen gab es bereits in Ägypten, Griechenland oder Rom und wurden im Feld, aber auch am Hofe genutzt.

Dieses Exemplar hier besteht aus zwei gebogenen, scherenartigen Teilen, die durch eine Kreisscheibe in der Mitte miteinander verbunden sind und bewegt werden können. Die vorderen und hinteren Scheren werden durch zwei Hölzer stabilisiert, auf denen im geöffneten Zustand die Sitzfläche gespannt ist. Zudem sorgen die zwei Hölzer für den Abstand der Armlehnen. Die Rückenlehne befindet sich ebenfalls zwischen zwei Scheren, die nach oben hin aber verlängert sind. Die genutzten Materialien sind Holz und Seide.

1916 wurde der Lehnstuhl von der Kunsthandlung S. Seligsberger Wwe. Durch den Fränkischen Kunst- und Altertumsverein. Seligsberger hatte den Stuhlzuvor vom Antiquar Baumeister in Martkbreit erworben. Dieser hatte ihr in einem Bauernhaus in Rodheim (Landkreis Neustadt-Aisch / Bad Windsheim) entdeckt.

Literaturhinweis: Schneider, Erich: Möbel mit Geschichte(n). Von Riemenschneiders Würzburger Ratstisch bis zum „Thron“ des letzten Markgrafen von Ansbach, Oppenheim am Rhein 2019, S. 28f.

Zurück