Der Bauernkrieg 1525 in Würzburg und seine Folgen
25. bis 26. April 2025
Das Symposium wird von den Freunden Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V. Würzburg und dem Würzburger Diözesangeschichtsverein in Zusammenarbeit mit dem Museum für Franken, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege München und weiteren Partnern durchgeführt.
Grundidee des Symposiums ist, dass der Bauernkrieg in Würzburg zwar relativ gut untersucht ist, nicht aber seine Auswirkungen in den folgenden Jahrzehnten in Stadt, Hochstift und angrenzenden Territorien. Ungeachtet des drakonischen Strafgerichts von Fürstbischof und Markgraf fällt zum Beispiel auf, dass Städte und ritterlicher Adel im Verlauf des 16. Jahrhunderts aufblühten. Neben der lokalhistorischen Perspektive wird der Bauernkrieg in einem größeren Rahmen, in Beziehung zum Heiligen Römischen Reich und den zeitgenössischen Reformen und Reformdiskursen thematisiert. Außerdem gilt es, der Frage nachzugehen, inwieweit die Konflikte langfristig verrechtlicht wurden. Bewusst schlägt das Symposium einen großen zeitlichen Bogen. Es setzt sich unter anderem damit auseinander, wie die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 den Bauernkrieg und seine Protagonisten z. B. in Gestalt des aus Giebelstadt stammenden Ade-ligen Florian Geyer für sich und ihre Ziele reklamierten. In den Blick genommen werden schließlich „linke“ Instrumentalisierungen des Bauernkriegs, etwa durch die DDR („frühbürgerliche Revolution“).
Das Symposium wird gefördert von der Stadt Würzburg. Tagungsort: Mutterhaus der Kongregation der Schwestern des Erlösers, Domerschulstraße 1, 97070 Würzburg.
Freitag, 25. April, 10.00 Uhr
Tagungsraum A des Mutterhauses der Kongregation der Schwestern des Erlösers
- Prof. Dr. Matthias Stickler
Begrüßung für alle Kooperationspartner - Sr. M. Monika Edinger
Generaloberin der Kongregation der Schwestern des Erlösers
Grußwort - Prof. Dr. Erich Schneider
Einführung in das Symposium
10.30 – 12.00 Uhr Protagonisten und Augenzeugen
Moderation: Prof. Dr. Helmut Flachenecker
- Prof. Dr. Dieter Weiß, Historiker, Universität München
Fürstbischof Konrad von Thüngen (reg. 1519 – 1540). - Prof. Dr. Franz Fuchs, Historiker, Universität Würzburg
Sebastian von Rotenhan und die Verteidigung der Festung Marienberg. - Prof. Dr. Rainer Leng, Historiker, Universität Würzburg
Der Bauernkrieg nach den Aufzeichnungen des Würzburger Stadtschreibers Martin Cronthal.
12.00 – 12.45 Uhr
Mittagspause
12.45 – 13.45 Uhr Fakten und Folgen in Würzburg
Moderation: Prof. Dr. Matthias Stickler
- Prof. Dr. Helmut Flachenecker, Historiker, Universität Würzburg
Die Rolle der Viertelmeister in Würzburg vor, während und nach 1525. - Dr. Riccardo Altieri, Historiker, Direktor des Johanna-Stahl-Zentrums Würzburg
Am eigenen Stuhlbein sägt man nicht – Das Verhältnis von Jüdinnen und Juden zum landsässigen und reichsunmittelbaren Adel während des Bauernkriegs in Unterfranken.
13.45 – 14.00 Uhr
Kurze Pause
14.00 – 15.30 Uhr Der Bauernkrieg im Spiegel regionaler Chroniken
Moderation: Prof. Dr. Rainer Leng
- Prof. Dr. Karl Borchardt, Historiker, Wolfenbüttel
Die Grafen von Castell und der Bauernkrieg 1525. Fakten und Erinnerungen anhand der Chronik des Paulus Papius. - Dr. Uwe Müller, Archivdirektor i. R., Schweinfurt
Der Bauernkrieg in der Chronik des Schweinfurter Stadtphysikus Johann Laurentius Bausch (1605 – 1665). - Dr. Thomas Heiler, Leiter des Stadtarchivs Fulda
Die Rezeption des Bauernkriegs in der Fries-Chronik
15.30 – 15.45 Uhr
Kurze Pause
15.45 – 17.15 Uhr Der Blick nach außen/von außen
Moderation: Prof. Dr. Enno Bünz
- Prof. Dr. Anuschka Tischer, Historikerin, Universität Würzburg
Der Bauernkrieg vor dem Hintergrund der Wandlungsprozesse am Beginn der Neuzeit am Beispiel u. a. der Reichsreform und der Reformation. - Prof. Dr. Matthias Stickler, Historiker, Universität Würzburg
Eine „deutsche Erhebung“? Die Instrumentalisierung des Bauernkriegs in der Zeit des Nationalsozialismus. - Prof. Dr. Matthias Asche, Historiker, Universität Potsdam
Die „bürgerliche Revolution Nummer eins“ – der Bauernkrieg in der Perspektive der DDR Historiographie.
17.15 – 17.45 Uhr
Ortswechsel zum Rathaus
17.45 – 19.00 Uhr Besichtigung der Hybridausstellung
„Aufruhr oder Freiheitskampf? Deutungen des ‚Bauernkrieges‘ bis in die Moderne“ in der Behr-Halle des Rathauses (mit kurzer Einführung). Die Ausstellung wurde vom Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ mit Studierenden der Universität Würzburg erstellt.
19.00 – 21.00 Uhr Empfang der Stadt Würzburg
für Teilnehmer und Referenten des Symposiums im Wenzelsaal des Rathauses mit Grußwort von Herrn Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Öffentlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Niklas Holzberg, Universität München „Der arm gemain esel: Hans Sachs und der Bauernkrieg“.
Samstag, 26. April 2025, 09.00 Uhr
Tagungsraum A des Mutterhauses der Schwestern des Erlösers
09.00 – 10.30 Uhr Sektion des Würzburger Diözesangeschichtsvereins
Moderation: Dr. Katrin Schwarz, Leiterin Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg
- Prof. Dr. Enno Bünz, Historiker, Universität Leipzig
Prediger im Bauernkrieg – Geistliche und der Gemeine Mann in den fränkischen Diözesen 1525. - Prof. Dr. Wolfgang Weiß, Kirchenhistoriker, Universität Würzburg,
Die „Klosterstürme“ im fränkischen Bauernkrieg. Motive – Ereignisse - Konsequenzen. - Dr. Wolfgang Schneider, Diözesankonservator, Würzburg
Der Bauernkrieg. Endpunkt der spätmittelalterlichen Frömmigkeit und des religiösen Kunstschaffens?
10.30 – 10.45 Uhr
Kurze Pause
10.45 – 11.45 Uhr Auswirkungen in der Region
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Weiß
- Jesko Graf zu Dohna M.A., Historiker, Leiter des Fürstlich Castell’schen Archivs
Der Unterfränkische Adel nach 1525. - Priv. Doz. Dr. Katharina Kemmer, Historikerin, Universität Würzburg
Der Bauernkrieg 1525 und seine Folgen für die an die Markgrafen verpfändete Stadt Kitzingen.
11.45 – 12.30 Uhr
Mittagspause: Gelegenheit zur Teilnahme an einer Kurzführung durch das Kloster der Schwestern des Erlösers mit Herrn Dr. Matthias Wagner.
12.30 – 14.00 Uhr Der Bauernkrieg im Spiegel der Architektur
Moderation: Jesko Graf zu Dohna M.A.
- Prof. Dr. Erich Schneider, Kunsthistoriker, Universität Würzburg
Zum Wiederaufbau nach 1525. - Christian Schmidt, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Gebietsreferent Oberfranken/Unterfranken
Der Wiederaufbau der beiden Fachwerkschlösser Unsleben und Roßrieth im Grabfeld. - Friedrich Staib, Architekt, Sommerhausen
Ein Bauboom infolge des Bauernkriegs.
14.00 – 14.15 Uhr
Kurze Pause
14.15 – 15.15 Uhr Kunst- und Kulturgeschichte
Moderation: Prof. Dr. Erich Schneider
- Jörg Meißner M.A., Kunsthistoriker, Direktor des Museums für Franken
Museale Freiheyten – der Bauernkrieg in der künftigen Dauerausstellung des Museums für Franken. - Priv. Doz. Dr. Johannes Sander, Kunsthistoriker, Universität Würzburg
Zur kunstgeschichtlichen Rezeption des Bauernkrieges.
15.15 – 16.00 Uhr
Prof. Dr. Matthias Stickler
Abschlussdiskussion, Resümee, Dank und Verabschiedung
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Für die Tagesverpflegung sorgt jeder selbst. Verbindliche Anmeldung unter info@freunde-mainfranken.de bis spätestens 6. April 2025 mit Titel, Name/Vorname, Email-Adresse.
Hier finden Sie das Programm als Flyer:
Flyer: "Der Bauernkrieg 1525 in Würzburg und seine Folgen" (436,6 KiB)