Ausstellung „FAKT – FAKE: Wahrheiten & Weltdeutungen zwischen Magie & Lügensteinen“

Uhr

Universitätsbibliothek Würzburg
(Am Hubland, 97074 Würzburg)

© Jürgen Schwarz

Dr. Katharina Boll-Becht

Die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge scheinen in Zeiten von Social Media und „Künstlicher Intelligenz“ zunehmend zu verschwimmen. Die Suche nach FAKT und FAKE wird in der Ausstellung anhand von vier Themenkreisen beleuchtet.

Ein schillernder Abt und der Glaube an die Wahrheit

Im europäischen Mittelalter prägte die christliche Kirche das Weltbild: Im Mittelpunkt des Universums stand die Erde als Gottes Schöpfung, und alles menschliche Forschen diente dazu, diese Deutung zu untermauern. Der Würzburger Abt Johannes Trithemius (1452–1516) geriet am Ende seines langen Schaffens in den Verdacht, historische Gegebenheiten sehr fantasievoll präsentiert zu haben, um auf ein glanzvolles und stimmiges Ergebnis zu kommen.

Welten entdecken – Mythen und Fakten zwischen Himmel und Erde

Mit den großen Entdeckungsreisen veränderte sich der Blick auf die Welt, die Kontinente der Erde wurden erfasst und kartografiert, das Wissen darüber immer weiter vertieft und neu bewertet. Berühmte Gelehrte wie Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler widerlegten anhand ihrer Berechnungen die bisherige These, dass die Erde und damit der Mensch im Zentrum des Universums stehen. All diese neuen Erkenntnisse blieben auch in Franken nicht unbemerkt. Hier baute beispielsweise der Würzburger Mechanikus Johann Georg Neßtfell ab ca. 1750 Planetenmaschinen, die die Planetenbewegungen nach dem kopernikanischen System veranschaulichten.

Lügensteine im Ausstellungsdesign © Jürgen Schwarz.

Würzburger Lügensteine: Fake News im 18. Jahrhundert?

Im Jahr 1726 veröffentlichte der Würzburger Arzt und Professor Johann Bartholomäus Adam Beringer sein Werk „Lithographia Wirceburgensis“, in dem er die bei Eibelstadt gefundenen Figurensteine auf Kupfertafeln abbilden ließ und die damals bekannten Theorien der Fossilienkunde diskutierte. Der von Beringer als aufsehenerregende Entdeckung angekündigte Fund entwickelte sich zu einem handfesten, wissenschaftlichen Skandal, denn die angeblichen Fossilien entpuppten sich als Fälschungen.

Künstliche Wahrheit(en)?

Der Papst trägt Balenciaga, digitale Models werben für Levi’s Jeans und ein mit „Künstlicher Intelligenz“ generierter Song erobert die Charts. Diese Szenarien sind heute Realität. „Künstliche Intelligenz“ erschwert zunehmend die Unterscheidung zwischen FAKT und FAKE. In der Ausstellung können die Besucher hautnah erleben, wie durch „Künstliche Intelligenz“ unsere Sicht auf die Welt verändert wird.

  • Treffpunkt: im Foyer der Zentralbibliothek am Hubland
  • Teilnehmerzahl: 25 Personen
  • Anmeldung erforderlich: ab sofort bis zum 24.10.2024 (schriftlich, per E-Mail unter info@freunde-mainfranken.de oder über unsere Homepage)
  • Kosten (bei 25 TN): 7 Euro, individuell vor Ort zu zahlen
  • Dauer: ca. 60 Minuten

Zurück