Es lebe der Wein! Fränkischer Weinbau und Weinkultur zu Zeiten Mozarts
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Museum für Franken
(Festung Marienberg, 97082 Würzburg)
Zu Lebzeiten Wolfgang Amadeus Mozarts geriet der fränkische Weinbau immer mehr in eine Krise. Maifröste, Missernten, überalterte Rebanlagen und für die Gegend nur bedingt geeignete Rebsorten führten zum Niedergang vieler kleiner Weinbauern. Im Vortrag soll dieser Entwicklung nachgespürt und einige grundlegende Aspekte des Weinbaus in Würzburg und der näheren Umgebung, wie etwa der Weinbereitung und der Weinarchitektur, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beleuchtet werden. Daneben soll auch der Stellenwert des Weins für Wolfgang Amadeus Mozart in den Blick genommen werden, für den belegt ist, dass er ein großer Weinliebhaber war und mit Vorliebe den Heurigen in Wien-Grinzing besucht hat. Aber auch in seinen Werken hat das Thema „Wein“ Spuren hinterlassen und bis in die Gegenwart wird Mozart sogar von Winzern gewissermaßen „rezipiert“, wenn in manchem Weingut die Reben mit seiner Musik beschallt oder auch im Keller die Hefestämme mit Stücken des begnadeten Komponisten „verwöhnt“ werden. Verkostet werden zum Abschluss ein typischer fränkischer Wein, wie er auch im 18. Jahrhundert an- und ausgebaut worden ist, sowie einer der Lieblingsweine Mozarts.
- neunte Veranstaltung der Vortragsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“
- Teilnehmerzahl begrenzt
- Anmeldung erforderlich bis zum 31. August 2021 (schriftlich, per E-Mail unter info@freunde-mainfranken.de oder über unsere Homepage).
- Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen des Museums, siehe www.museum-franken.de
- Anmerkung zu Veranstaltungen der „Freunde“ unter den Bedingungen der Corona-Pandemie finden Sie hier.
- Alle, die an der Veranstaltung teilnehmen wollen, brauchen einen Nachweis über einen vollständigen Impfschutz, einen Genesenen-Nachweis oder ein negatives Testergebnis (PCR: max. 48h alt, Schnelltest: max. 24h alt). Ein Selbsttest vor Ort kann nicht durchgeführt werden.
Nachbericht zur Veranstaltung
Am 16. September fand der letzte Vortrag unserer Veranstaltungsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“ statt. Unser neuer Veranstaltungsreferent Dr. Markus Frankl referierte zum Thema „Es lebe der Wein! Fränkischer Weinbau und Weinkultur zu Zeiten Mozarts“. Hierbei bot er den Anwesenden einen Überblick über die Entwicklung des fränkischen Weinbaus vom 8. bis zum 18. Jahrhundert, thematisierte die Qualität des Weins sowie die Krise des fränkischen und deutschen Weins in der Frühen Neuzeit. Anhand von Digitalisaten originaler Quellen machte Frankl deutlich, welche Stellung der (fränkische) Weinbau zur damaligen Zeit hatte und welche Weinberufe es damals gab. Neben den historischen Anbaumöglichkeiten von Wein stellte er auch einen Zeitgenossen Mozarts, Johann Wolfgang von Goethe, vor, der den fränkischen Wein sehr schätzte, obwohl er laut einer Rechnung 11 Monate brauchte, um seine Weinbestellung zu bezahlen. Außerdem ging Markus Frankl darauf ein, dass Mozart in seinen Opern den Wein thematisierte, Mozart aber auch selbst im Weinanbau als Werbemittel „rezipiert“ wird. So beschallen vereinzelt Winzer ihre Reben mit Mozarts Musik und meinen, dass sich dadurch die Anzahl an Schädlingen verringere sowie dass die Weintrauben bis zu 10 Tage schneller reifen.
Im Anschluss an den Vortrag wurden noch zwei passende Weine verkostet: Zum einen der Fränkische Satz „Frantiquo“ trocken aus Hammelburg (Jahrgang 2019), bei dem insgesamt 17 Rebsorten verarbeitet wurden, und der Wein Castell Firmian Marzemino trocken (Jahrgang 2019, Trentino DOC), eine Rebsorte, die seit dem 15. Jahrhundert bekannt ist.
Wir bedanken uns bei Dr. Markus Frankl für den spannenden und lehrreichen Vortrag sowie die schmackhafte Verkostung sowie bei allen Anwesenden für die rege Teilnahme.
Mit dieser Veranstaltung endete unsere Veranstaltungsreihe „Würzburg zur Zeit Mozarts“ im Rahmen des „100 für 100“-Projekts des Mozartfests. Einen ausführlichen Bericht zum Projekt gibt es in der kommenden Woche!